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Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Klassik-Pop-et cetera
Am Mikrofon: Das Aris Quartett Sie sind gerade Anfang, Mitte 30 und spielen schon seit 15 Jahren zusammen in unveränderter Besetzung: Die Mitglieder des Aris Quartetts haben 2009 in Frankfurt am Main zusammengefunden und sich zu einem der führenden Streichquartette ihrer Generation entwickelt. Beim ARD-Musikwettbewerb räumten sie gleich fünf Preise ab, sie waren New Generation Artists der BBC und ECHO Rising Stars der European Concert Hall Organisation. Neben dem klassischen Quartett-Repertoire widmet sich das Ensemble regelmäßig zeitgenössischer Musik. Die Fachkritik rühmt immer wieder die Homogenität des Klangs, die Leidenschaft ebenso wie die Präzision des Aris Quartetts. Qualitäten, die die Vier bereits auf viele namhafte Kammermusik-Bühnen geführt haben. Zuletzt erschien ihre Aufnahme mit Werken von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel.
Gesichter Europas
Dürre in Südfrankreich - Wofür das Wasser noch reicht Von Bettina Kaps Hochgebirge und Wasser: In Südfrankreich, im Departement Pyrénées-Orientales, treffen die Pyrenäen auf die Sandstrände des Mittelmeers. Das angenehme Klima mit trockenen Sommern, Schnee und Regen im Winter ist bei Touristen beliebt und sorgt für eine ertragreiche Landwirtschaft. Der süße Weißwein "Muscat de Rivesaltes" und die rotbackige Aprikose aus der Roussillon-Ebene sind auch in Deutschland bekannt. Doch jetzt bleibt der Regen aus. Seit Juni 2022 leidet das an Spanien grenzende Departement schon unter der Dürre. Manchen Dörfern geht inzwischen das Trinkwasser aus, stattdessen wird es von Tanklastwagen geliefert. Wasser ist ein knappes Gut geworden und wird rationiert. Die Gemeinden müssen sich umstellen.
Hörspiel
des Monats August 2024 Mein Sohn, Nephew and Bácsi! - Ephraim Kishon und Friedrich Torberg Von Ephraim Kishon und Friedrich Torberg Übersetzung: Dagmar Roth und David Axmann Bearbeitung: Christian Papke und Leonhard Koppelmann Regie: Leonhard Koppelmann Mit Michael Maertens und Christoph Grissemann Produktion: ORF 2024 Anschließend: Hauptsache Hörspiel - Folge 25 Von Hanna Steger und Max von Malotki Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste: "Es ist ein auf den ersten Blick harmloser, wenn auch der vielleicht amüsanteste Briefwechsel zwischen einem Autor und seinem Übersetzer, den dieses ORF-Hörspiel dokumentiert: Auf der einen Seite Ephraim Kishon, der in diesem Jahr 100 geworden wäre, auf der anderen der Übersetzer von zehn seiner Bücher, der österreichisch-jüdische Kritiker und Autor Friedrich Torberg. Von der förmlichen Erst-Anrede "Lieber Professor Torberg" dauert es in diesem 20 Jahre währenden Nachkriegs-Kontakt der beiden jüdischen Autoren nicht lange, bis man lockere Begrüßungsformeln wählt. Sie schwanken zwischen schulterklopfender Kumpanei und dem Versuch der Degradierung mit ironischem Unterton. Da heisst es dann schon einmal "Dear Old Man" oder ganz offen ätzend "Ephraim, my beloved Sargnagel!". Unter dem Deckmäntelchen der Ironie und der Bewunderung füreinander fechten die beiden Dichter trotz vieler Huldigungen und lakonischer Heiratsanträge Grabenkämpfe aus. Torberg, der kein Hebräisch konnte, übersetzte Kishon über den Umweg des Englischen. Er soll dabei einzelne Spitzen und Pointen in Eigenregie entfernt haben, weshalb es, sobald der nach Israel emigrierte Ungar besser Deutsch gelernt hatte, zu Reibungen in Deutungsfragen kommt. Torberg kontert Einwände des Autors selbstbewusst bis überheblich: Sein Deutsch sei makellos. Er schreibe überdies "genau das, was du eigentlich hättest schreiben wollen." Hochmut muss man sich allerdings leisten können, und die Einnahmen, welche der Kritikerpapst mit den Übersetzungen des vermeintlich literarisch weniger wertvollen Autors generierte, sollen ihm manches Loch in der Kasse gestopft haben. Kishons Bücher verkauften sich nämlich bald als Bestseller - von der Gesamtauflage, 43 Millionen, wurde das Gros von 31 Millionen im deutschen Sprachraum abgesetzt. Den Erfolg ausgerechnet bei seinen "ehemaligen Henkern" kommentiert Kishon mit Genugtuung. In seinen satirischen Alltagsgeschichten ist der Holocaust fast vollständig ausgeblendet, was, so suggeriert mancher Literaturwissenschaftler, den Erfolg seiner heiter-hintersinnigen Alltagsgeschichten mitbegründet; versöhnliches Miteinander-Lachen, aber bitte sehr ohne düstere Schuldgefühle. Einzig in Bezug auf den Jom-Kippur-Krieg 1973 verebbt jegliche Ironie der Schreibenden und weicht dem Ärger und der Trauer über den «Verrat» der westlichen, auch der literarischen, Welt, die sich jeder Solidaritätsbekundung enthält. "Wir haben keinen einzigen Freund auf der Welt", stellt Kishon ernüchtert aus Tel Aviv fest, "Israel ist eine winzige Insel, die nicht von Wasser, sondern von Hass umgeben ist." Und doch sei es das Land, das ihm seine Menschenwürde zurückgegeben habe. Kriegerischer Auseinandersetzung mit Ironie begegnen, das ist beim vorliegenden Briefwechsel nicht immer erfolgreich. Und so kann man sich schließlich fragen, ob hinter dem Geplänkel, den Foppereien und augenzwinkernden Haarspaltereien dieser wortgewandten Herren nicht eher ein nüchternes, nutznießerisches Arbeitsverhältnis als eine "Freundschaft" steht, wie im Untertitel der Briefausgabe suggeriert. Da mag die musikalische Begleitung durch eine jiddische "Cover-Band" ein Übriges zur gefühlten Oberflächlichkeit der Begegnung beisteuern, die sich nicht selten in Hahnenkämpfen und einem eitlen Wortgefecht verliert. Das erneute Aufleben des Nahostkonfliktes im Jetzt zwischen Israel und Palästina schwingt bei den Hörenden als traurige Aktualität mit. Und hier wie auch im Briefwechsel scheint es unmöglich, darauf mit Ironie zu reagieren." Mein Sohn, Nephew and Bácsi!
Atelier neuer Musik
Forum neuer Musik 2024 Istanbul in Cologne - Feldforschungen zum Hochschulprojek "Postmigrantische Kulturen in Köln" Von Anna Chernomordik Die Radioausgabe des Forums neuer Musik "The Middle East in myself" beginnt in der Kölner Musikhochschule. Historische Musikwissenschaft und Musikethnologie agieren hier erstmals gemeinsam, um das türkische Musikleben der Stadt für sich zu erschließen und zu kartografieren. Sabine Meine aus Köln und Erol Koymen aus Chicago, die akademischen Köpfe dafür, begegnen ihrem Gegenstand auch methodisch mit großer Offenheit. Für die beteiligten Studierenden ist die Feldforschung Neuland. Sie begann konkret in der Weidengasse, einer durch die türkische Arbeitsmigration geprägte Straße, nur 500 Meter vom Hochschulgebäude entfernt. Köln birgt viele Orte, die etwas wie "Istanbul" im öffentlichen Leben beschwören. Auch die Lehreinrichtung selbst ist Teil der Untersuchung geworden, denn ab Herbst 2024 kann man hier das türkische Instrument Baðlama im Hauptfach studieren.
Lange Nacht
Große Oper auf dem Vulkan Die Lange Nacht zum Musiktheater in der Weimarer Republik Von Robert Sollich Regie: Beate Ziegs Die Goldenen Zwanziger - für kaum einen Lebensbereich galt dieses Wort tatsächlich so uneingeschränkt wie für das hauptstädtische Musik- und Theaterleben. Ungezählte Schauspiel- und Operettenhäuser, Kleinkunstbühnen und Revuepaläste, dazu drei große Opernhäuser machten Berlin in den Jahren der Weimarer Republik zu einem künstlerischen Mekka, das Einheimische und Fremde gleichermaßen in seinen Bann zog. Hier lag man Fritzi Massary und Richard Tauber zu Füßen, lauschte fernen Klängen von Franz Schreker, Erich Wolfgang Korngold oder Ernst Krenek, bewunderte die Tiller Girls im Admiralspalast und schwelgte im Metropol-Theater oder am Radio in den Melodien von Oscar Straus oder Paul Abraham. Man machte aber auch Skandal wegen Alban Bergs "Wozzeck", stritt sich über die Inszenierungen an Otto Klemperers Krolloper und tanzte zu den Songs von Kurt Weill und Bertolt Brecht im "Dreigroschen-Keller". In einer "Langen Nacht" über das Musiktheater im Berlin der Weimarer Republik ersteht diese untergegangene Welt und ihre Geschichte von den wilden Anfängen in der Novemberrevolution bis zu ihrem jähen Ende 1933 wieder auf.
Lange Nacht
Große Oper auf dem Vulkan Die Lange Nacht zum Musiktheater in der Weimarer Republik Von Robert Sollich Regie: Beate Ziegs Die Goldenen Zwanziger - für kaum einen Lebensbereich galt dieses Wort tatsächlich so uneingeschränkt wie für das hauptstädtische Musik- und Theaterleben. Ungezählte Schauspiel- und Operettenhäuser, Kleinkunstbühnen und Revuepaläste, dazu drei große Opernhäuser machten Berlin in den Jahren der Weimarer Republik zu einem künstlerischen Mekka, das Einheimische und Fremde gleichermaßen in seinen Bann zog. Hier lag man Fritzi Massary und Richard Tauber zu Füßen, lauschte fernen Klängen von Franz Schreker, Erich Wolfgang Korngold oder Ernst Krenek, bewunderte die Tiller Girls im Admiralspalast und schwelgte im Metropol-Theater oder am Radio in den Melodien von Oscar Straus oder Paul Abraham. Man machte aber auch Skandal wegen Alban Bergs "Wozzeck", stritt sich über die Inszenierungen an Otto Klemperers Krolloper und tanzte zu den Songs von Kurt Weill und Bertolt Brecht im "Dreigroschen-Keller". In einer "Langen Nacht" über das Musiktheater im Berlin der Weimarer Republik ersteht diese untergegangene Welt und ihre Geschichte von den wilden Anfängen in der Novemberrevolution bis zu ihrem jähen Ende 1933 wieder auf.
Klassik live
Klavierfestival Ruhr 2023 Kurt Weill Quodlibet op. 9 - Suite für Orchester nach der "Zaubernacht" Tamara Stefanovich, Klavier Bochumer Symphoniker Musikalische Leitung: Tung-Chieh Chuang Konzertmitschnitt vom 4.6.2023 aus dem Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum